9/13/2012

Weekly Basslines #86: Keep The Faith, Living On A Prayer (Bon Jovi)

Der heutige Post könnte auch unter dem Titel "Bon Jovi und das Bass-Ostinato" stehen, denn die zwei Songs, die ich euch hier zeige, bedienen sich beide dieser Begleittechnik.

Ein Ostinato ist eine sich immer wiederholende Figur, wie z.B. eine kleine Melodie, ein bestimmter Rhythmus oder ein Riff. Diese Figur wird über verschiedenen Akkorden immer gleich gespielt und nicht an die wechselnden Akkordtöne angepasst. Wenn das Ostinato im Bass bzw. der Bass-Stimme liegt, bezeichnet man es als "Bass-Ostinato". Folgende Abbildung zeigt euch das Bass-Ostinato in den Strophen von "Keep The Faith":



Und hier das Ostinato aus "Living On A Prayer":






Doch hier nun zunächst mal die Bassline zu "Keep The Faith":


Ich habe auch eine kleine Videolektion zu dieser nicht ganz einfachen Bassline erstellt:


 









 
 Und nun zu "Living On A Prayer":









Soviel für diese Woche. Ostinato Basslinien sind übrigens ziemlich häufig anzutreffen. Achtet mal drauf, ich denke ihr werdet da einige Beispiele entdecken können.


9/06/2012

Weekly Bassline #85: Money (Pink Floyd)

Roger Waters wird heute 69!! (geb. laut Wikipedia: 06. Sept. 1943) und ich nehme seinen Geburtstag zum Anlass einmal eine der berühmtesten Basslines der Musikgeschichte genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Song stammt vom Album "The Dark Side Of The Moon" (VÖ: 1973), das mit 45 Millionen verkauften Exemplaren auf Platz 3 der meistverkauften Alben weltweit steht.

Der Song steht im 7/4tel-Takt. Es gibt im Internet Quellen, die hier von 7/8tel sprechen. Dies ist aber falsch und darum möchte ich hier kurz den Unterschied zwischen 7/4tel- und 7/8tel erklären. Den 7/4tel-Takt kann man sich als einen 4/4tel-Takt vorstellen, an den ein 3/4tel-Takt angehängt wurde (4+3), also ein verlängerter 4/4tel-Takt. Im Gegensatz dazu ist ein 7/8tel-Takt ein um eine Achtelnote verkürzter 4/4tel-Takt, den ich wie einen 4/4tel-Takt zählen kann, indem ich die "4+" am Ende immer weglasse:
1 + 2 + 3 + 4, 1 + 2 + 3 + 4, 1 + 2 + 3 + 4, 1 + 2 + 3 + 4......
Wie die Notation des Drumgrooves zeigt, haben wir hier eindeutig einen verlängerten Vierviertel-Takt mit der gewohnten Aufteilung von Bassdrum auf den Zählzeiten 1 + 3 und Snare auf 2 + 4:


Desweiteren wird der Groove ternär gespielt und erhält somit ein leichtes "Shuffle"-Feel.

Das Magazin "Guitar-World" hat einmal David Gilmour gefragt, wie sie auf dieses ungradtaktige Riff gekommen sind und er antwortete: "It's Roger's riff. Roger came in with the verses and lyrics for 'Money' more or less completed. And we just made up middle sections, guitar solos and all that stuff. We also invented some new riffs - we created a 4/4 progression for the guitar solo and made the poor saxophone player play in 7/4. It was my idea to break down and become dry and empty for the second chorus of the solo."

Das Stück beginnt mit einem Loop aus Geräuschen, dem sog. "Cash Register Loop", weil eine alte Registrierkasse darin zu hören ist. Nun, selbst dieser Loop ist so zusammengeschnitten, dass sich am Ende ein 7/4tel-Takt ergibt. Jeder der sieben Taktschläge hat ein eigenes Geräusch.

Sound A: Plumpsen eines Geldsackes
Sound B: Rattern der Registrierkasse
Sound C: Geldklimpern
Sound D:  Plumpsen eines Geldsackes
Sound E: Klingeln der Kasse
Sound F: Papier zerreissen
Sound G: Registriergeräusch der Kasse 


Wie man an der obigen Notation des Intros sehen kann wird der Loop "auftaktig" auf Zählzeit "6" des 7/4tel-Taktes gestartet.


Harmonisch ist der Song in der Tonart B-Moll (deutsch: H-Moll) als eine 12taktige Moll-Blues-Form mit 8taktiger Tonika angelegt. Die Soli von Saxophon und Gitarre folgen dann einer 16taktigen Bluesform, wobei das Gitarrensolo auch noch in den 4/4tel-Takt wechselt. 

Die Bassline besteht größtenteils aus Tönen der Mollpentatonik.