2/25/2013

Special Request: Karma (Joss Stone)

Zum Wochenanfang schnell noch einen Wunschsong. Die grossartige Joss Stone steht auf dem Programm (was für eine Hammer-Stimme). Karma stammt vom Album "LP1" welches sie zusammen mit Dave Stewart (Eurythmics) produziert hat.


Das Video ist etwas kürzer als die von mir transkribierte Album-Version:





Ich bedanke mich für die Spende und wünsche Euch eine tolle Woche!

2/23/2013

Special Request: Bridge Over Troubled Water (Aretha Franklin)

Nachdem ich jetzt rund eine Woche mit einer der hartnäckigsten Erkältungen, die ich bisher erlebt habe, herumgekämpft habe, melde ich mich mit einem Wunschsong zurück. Eine sehr außergewöhnliche Cover-Version eines Simon & Garfunkel-Klassikers steht auf dem Programm.
Ende der 60er Anfang der 70er ist es geradezu ein Trend gewesen, dass Soul-Stars die Songs ihrer Rock- und Pop-Kollegen covern und eine soulige Interpretation liefern. Berühmte Beispiele sind z.B. folgende:

Proud Mary (Creedence Clearwater Revival) in der Version von Ike & Tina Turner
Hey Jude (The Beatles) in einer Version von Wilson Pickett
(I Can't Get No) Satisfaction (The Rolling Stones) in einer Version von Otis Redding
We Can Work It Out (The Beatles) von Stevie Wonder
Yesterday (The Beatles) von Marvin Gaye

Aretha Franklin hat eine ganze Reihe von Pop-Songs gecovert, darunter "Satisfaction" (Rolling Stones), "The Weight" (The Band), "Eleonor Rigby" (The Beatles), "Border Song" (Elton John) und eben "Bridge Over Troubled Water" von Simon & Garfunkel, der sich in ihrer Version wirklich sehr weit vom Orginal entfernt.


Leider ist die Bassline in diesem Video nicht identisch mit der von mir transkribierten Fassung, welche vom Album "Aretha Live At The Fillmore West" aus dem Jahre 1971 stammt. Da aber das Arrangement gleich ist, lässt sich die notierte Bassline auch zum Video spielen.










2/14/2013

Weekly Basslines #97: All Right Now (Free)

Einen echten Klassiker hat sich einer meiner Schüler gewünscht. Und da ich für meine Schüler fast Alles tue, habe ich kurzerhand mal ein kleines Instructional-Video aufgenommen.
Bassist Andy Fraser ist auch einer der Bassisten, die in "Bässte"-Bassisten-Umfragen viel zu selten auftaucht, denn das, was er bei Free geleistet hat, ist ganz großartige songdienliche Kunst und "All Right Now" ist nur das bekannteste Beispiel dafür. Gerade auf dem "Fire And Water"-Album finden sich wirkliche beeindruckende Basslines. Ich muss unbedingt in nächster Zeit einmal ein paar Transkriptionen von diesem Album erstellen. Aber hier erst mal der Klassiker schlechthin:







2/12/2013

Special Request: Ain't No Love In The Heart Of The City (Whitesnake)

Manchmal werde ich durch die Wunschsongs selbst beschenkt, denn diese Bassline hätte ich mir selber auch gewünscht. Neil Murray, dem wir diese Bassline zu verdanken haben, ist für mich einer der bedeutensten britischen Bassisten. Außer bei Whitesnake hat Murray bei folgenden Interpreten seine exzellenten Tieftondienste geleistet: Gary Moore, Black Sabbath, Brain May, Michael Schenker Group, Colosseum II, National Health und vielen mehr.

Er begann mit 12 Jahren als Schlagzeuger, was als zukünftiger Bassist meiner Meinung nach das "bässte" ist, was einem passieren kann und wechselte erst mit 17 Jahren zum Bass. Auf einem selbstgebauten Bass begann er seinen Idolen Jack Bruce, Andy Fraser und Tim Bogert nachzueifern. Sein Bass-Lehrer Clive Chaman, der 1971/72 Bassist der Jeff Beck Group war, brachte ihn mit der Band "Hanson" (nicht zu verwechseln mit der Teenieband von 1997) zusammen und so begann 1973 seine Karriere als professioneller Bassist. In den Jahren 1974/75 durfte er seinen Lehrer Clive ein paar mal bei der Jeff Beck Group vertreten, wo er Cozy Powell kennen lernte. Dies war eine der wichtigste Bekanntschaften seiner Karriere, denn mit Cozy zusammen würde er zukünftig vielen Bands das groovende Rückrat liefern. Zunächst holte ihn Cozy in seine eigene Band Hammer, in der damals auch der Gitarrist Bernie Marsden spielte. Als John Hiseman 1975 die Reunion der Band Collosseum plante, entschied er sich für Murray als Bassist. Dort kam er das erste Mal mit Gary Moore in Kontakt.

1978 schließlich kam er, durch einen glücklichen Zufall zu Whitesnake. Der ursprüngliche Bassist Chris Stewart (von Frankie Miller's Band) konnte bei einer wichtigen Audition der Band, wo ein Schlagzeuger gefunden werden sollte, nicht anwesend sein und so bat Bernie Marsden seinen ehemaligen Kollegen aus Cozy's Band für die Audition einzuspringen. Als Chris Stewart ein paar Wochen später entschied wieder zu Frankie Miller's Band zurückzukehren, bekam Neil den Job bei Whitesnake, den er bis 1987 hatte. Nicht nur ich empfinde dabei die ersten 5 Jahre als die bassistisch gesehen interessanteste Periode. Neil sagte einmal in einem Interview:
"In the first five years, I got to play lots of moving bass lines, as the songs allowed for that. I was attempting to make the bass lines more interesting than might normally be the case in blues-based rock.  Also, the producer, Martin Birch, mixed the bass loud, which helped it stand out. Later on, the songs and the production didn’t lend themselves as much to such upfront bass parts."
Diese "moving bass lines" sind das Faszinierende an Neil's Spiel und der heutige Wunschsong ist ein exzellentes Beispiel dafür. Der Song ist auf zwei Veröffentlichungen von Whitesnake zu hören: auf dem Debüt von 1978 "Snakebite" und auf dem Live-Album "Live in The Heart Of The City" von 1980. Meine Transkription habe ich von der Live-Version gemacht. Die folgende Videoversion ist aus irgendwelchen Gründe ein Halbton höher als das Original.





 



"Ain't No Love..." ist keine Originalkomposition von Whitesnake sondern das Cover eines R&B-Songs, den Bobby Bland 1974 aufgenommen hat:




Zum Schluss noch ein Interview mit Neil von 1985:



Weitere Basslines von Neil findet ihr hier:


2/10/2013

Special Request: Lost Woman (Yardbirds & James Gang)

Der heutige Wunschsong stammt im Original von den Yardbirds, eine englische Band aus den Sechzigern, die heute hauptsächlich noch dadurch im Bewusstsein der Musikwelt erhalten geblieben ist, dass sie drei der berühmtesten Gitarristen der Welt hervorgebracht hat, nämlich Eric Clapton, Jeff Beck und Jimmy Page.
Der Song "Lost Woman" stammt vom 1966er Album "Roger The Engineer" auf dem Jeff Beck Gitarre gespielt hat. Der Song wird getrieben durch die pentatonische Bassline von Bassist Paul Samwell-Smith und hat eine ähnliche Form wie ein 8-taktiger Blues.

Leider gibt es kein Original-Video zu diesem Song, aber folgende Coverversion der Band "The Greenhornes" aus Ohio rockt den alten Song ganz gut:


Meine Transkription stammt aber natürlich vom Orginal-Album der Yardbirds. 

Zunächst betrachten wir einmal, wie das Hauptriff des Songs aus der G-Moll-Pentatonik gebildet wird:



Außer der G-Moll-Pentatonik verwendet Paul Samwell-Smith in seiner Bassline die G-mixolydische Skala, die aus den Tönen G, A, B, C, D, E und F besteht und die er in Teil D des Song einmal fast vollständig über zwei Oktaven aufwärts spielt. Insgesamt also eine sehr bluestypische Skalenauswahl.





Apropos Coverversionen! Eine XXL-Coverversion dieses Songs lieferte die "James Gang" zunächst auf ihrer Debüt-Platte "Yer'-Album" von 1969 mit einer Spieldauer von über 9 Minuten und schließlich auf dem Album "Live in Concert" von 1971 mit über 18 Minuten Spieldauer. Beidesmal dient der Song als Rahmen für Solo-Features auf Gitarre, Bass und Drums. Ich habe Euch hier mal die etwas kürzere ;-) Studio-Version inklusive Bass-Solo transkribiert. Übrigens, wer mit der Band "James Gang" nichts anfangen kann; es ist die erste Band von Gitarrist Joe Walsh, der später in den Siebzigern mit "The Eagles" ganz große Karriere machte. 

Beachte, dass der Bass hier komplett einen Ganzton tiefer gestimmt ist, also E-Saite auf D; A-Saite auf G; D-Saite auf C und G-Saite auf F!

 




So, das war's für heute. Ich mach mich jetzt gleich an den nächsten Wunschsong und wünsche Euch viel sBass mit "Lost Woman".









2/06/2013

Special Request: Wake Me Up Before You Go Go (Wham)

Die 80er-Jahre scheinen nach wie vor sehr beliebt zu sein, zumindest was die Wunschsongs angeht.
Der heutige Wunschsong hat nicht nur eine tolle Bassline, er repräsentiert auch einen Trend, der in den 80er viele Hits hervorgebracht hat. Man könnte diesen Trend als "Motown-Renaissance" bezeichnen und dies bezieht sich vor Allem auf die Grooves dieser Ära. Der Groove von Wake me up.. basiert nämlich auf einem Hit von Diana Ross & The Supremes aus dem Jahre 1966 mit dem Titel "You Can't Hurry Love". Phil Collins hatte 1982 mit seiner Coverversion des Songs einen Riesenerfolg. Im gleichen Jahr veröffentlichten die Pointer Sisters ihren Song "I'm so excited" der auf einer Variation dieses Grooves basiert. Im Jahr darauf landete Katharina & The Waves mit "I'm Walking On Sunshine" einen Riesenhit, der bis heute in den Radiostationen weltweit rauf und runter gespielt wird. Weiter gings 1984 mit Kenny Loggins Titelsong zum Film "Footloose" und im gleich Jahr charteten Wham mit "Wake me up before you Go Go". Selbst Nena's "Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann" (ebenfalls 1984) lässt sich auf diesen Motown-Groove zurückführen. Schließlich landete 1989 das belgische Duo "Soulsister" mit "The Way To Your Heart" einen weiteren Hit mit diesem mitreißenden Groove.

Hier mal ein kleiner Überblick über die Grooves der angesprochenen Songs:


Doch zurück zu Wake me up... Interessant ist das Wham-Bassist Deon Estus, der die Bassline zum Song beigesteuert hat, das Bass-Spielen bei Motown-Legende James Jamerson (der die Original-Bassline zu "You Can't Hurry Love gespielt hat) gelernt hat. Das zeigt sich auch im Refrain des Songs, wo Deon eine weitere Trademark-Bassline von Jamerson zitiert. Diese Bassline habe ich an anderer Stelle schon ausführlich besproche. Hier zeigt sich mal wieder, wie sehr James Jamerson die Basswelt beeinflusst hat.






Übrigens das Wort "Jitterbug", welches im Intro des Songs vorkommt, bezeichnet eine Art des Swing-Tanzens, die Ihr Euch in folgendem amüsantem Video aus dem Jahre 1944 anschauen könnt:
So und hier einmal der Song, der die Motown-Renaissance in den 80ern ausgelöst hat:

Diana Ross & The Supremes - You Can't Hurry Love (1966)


Und das Cover von Phil Collins (1982):


So und zum Abschluss noch die Songs der 80er-Jahre, die auf dem "Legendären Motown-Groove" basieren:
Pointer Sisters - I'm So Excited

Katharina & The Waves - Walking On Sunshine (1983):



 Kenny Loggins - Footloose (1984):




Bleibt mir nur noch mich beim Spender zu bedanken und Euch viel sBass zu wünschen mit "The Legendary Motown Groove":

Weitere Songs im "legendary" Motown-Groove:

 Amy Winehouse - Valerie