Hallo ihr "bässten" Menschen,
heute möchte ich ein Versprechen einlösen, dass ich bereits im November gegeben habe und eine weitere Basslinie vom aktuellen Kings of Leon Album "Come Around Sundown" besprechen.
Jared Followill hat in der November-Ausgabe des Gitarre & Bass-Magazins ein sehr interessantes Interview gegeben, welches ich euch hier Ausschnittsweise wiedergeben möchte.
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G&B: Als wir uns 2004 zum ersten Mal getroffen haben, warst du als Bassist ein blutiger Anfänger, der quasi in Rekordzeit gelernt hat...
Jared: Oh ja, richtig. Ich meine, ich war damals wirklich noch ganz am Anfang. Ich hatte zwar große Ambitionen und so, aber eben noch nicht wirklich viel Ahnung.
G&B: Und anno 2010? Inwiefern hat sich dein Spiel über die Jahre verändert, wo stehst du momentan?
Jared: Schwierige Frage. Ich meine, es ist schwer, sich selbst zu bewerten. Zumal es doch so ist: Wenn du anfängst, machst du binnen kürzester Zeit riesige Fortschritte. Also du wächst ganz schnell und legst eine rasante Entwicklung hin. Aber dann fängt der Prozess eben auch irgendwann an, langsamer zu werden, und die nächste Entwicklungsstufe zu erreichen, dauert um so mehr Zeit. Dagegen ist es im ersten Jahr wirklich so, dass sich dein Können mit jedem Monat verdoppelt.
G&B: Im Sinne von regelrechten Quantensprüngen?
Jared: Absolut. Und wenn du diesen Punkt überschritten hast, dauert es auf einmal sechs Monate, bis dir etwas Vergleichbares gelingt. Also bist du erneut einen derart großen Entwicklungsschub erlebst. Danach wird es sogar noch schlimmer: Dann dauert es bis zu einem Jahr, um erneut an diesen Punkt zu gelangen und eine ähnliche Entwicklung feststellen zu können. Von daher ist das wirklich ein langsamer Prozess. Einer, der dich auf eine echte Probe stellt. Und alles, was du tun kannst, ist halt immer zu versuchen, möglichst kreativ und voll auf der Höhe zu sein. Und was die reine Technik betrifft, kann es passieren, dass ich in fünf Jahren eben nicht wirklich besser bin als heute. Aber: Was mein Spiel betrifft, kann ich halt durchaus cleverer sein - genau wie in den Entscheidungen, die ich als Bassist treffe. Also hier mal weniger, dort mal mehr zu spielen, und bei diesem Part mal höher am Hals zu agieren - oder auch mal ganz nach unten zu gehen. So, wie es gerade am besten passt. Denn seien wir ehrlich: Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten was das Bassspielen betrifft. Damit lässt sich ein Song entweder verfeiner oder komplett ruinieren. Abhängig davon, wie gut du bist.
G&B: Wobei du auf diesem Album doch sehr dominant wirkst...
Jared: Na ja, ich versuche eben, mich einzubringen. Und da so etwas wie meine ureigene Duftnote zu hinterlassen.
G&B: Das geht in Stücken wie "Radioactive" soweit, dass du den Rhythmus und die Melodie vorgibst - das Ganze also geradezu vom Bass lebt?
Jared: Stimmt. Und auch der Song "The Immortals" basiert ursprünglich auf dem Bass. Also das ist das Fundament und die Wurzel des Ganzen. Es ist etwas, mit dem ich längere Zeit herumgespielt habe, und auf diese Weise sogar den Refrain geliefert habe. Denn es war eben kein wirklicher Song, bis ich die Basslinie für den Refrain geschrieben habe - also bis es an diesen offenen und großen Part ging, der den Refrain ausmacht. Und sobald ich das getan habe, fingen alle anderen an, genauer hinzuhören. Sie meinten : " Das hört sich toll an!" Und von da aus haben wir das Ganze als Band weiterentwickelt, also gemeinsam..........
[aus Gitarre & Bass, November 2010]
Und hier nun derSong:
So, dann wünsche ich euch viel sBass mit dieser interessanten Basslinie und verbleibe bis zur nächsten Woche mit "bässten" Grüßen
Tom "Tieftoener" Bornemann
Weitere Transkriptionen von Kings Of Leon:
Weekly Basslines #1: Kings Of Leon - Radioactive