7/28/2011

Weekly Basslines: #36: Valerie (Amy Winehouse)

Es ist und bleibt ein Mysterium der menschlichen Psyche, warum außergewöhnliche Begabung und der Hang zur Selbstzerstörung so oft Hand in Hand gehen. Hier ein Versuch der Erklärung aus der eigenen Beobachtung:
Kreativ sein bedeutet, sich mit dem Vorhandenen nicht zufrieden zu geben und dem gleichzeitigen Drang danach etwas zu erschaffen, was einem subjektivem Ideal näher kommt. Dieser Zustand erzeugt innere Unruhe. Alle kreativen Menschen kennen dieses Gefühl, dass sie antreibt und nicht zur Ruhe kommen lässt. Dabei gibt es zwei Zustände:
1. Man arbeitet wie besessen und produziert Unmengen an Material, wird aber dadurch immer nur kurzfristig zufriedener und
2. Das Gefühl, es doch nicht besser hinzubekommen wird schon vorweg genommen und resultiert in einer Art depressiver Starre.
Ich habe bei den Menschen mit denen ich gearbeitet habe beide Zustände beobachten können.
Dabei habe ich erlebt, wie Künstler von einer verzweifelten Produktivität in ein Stadium des Selbstzweifels verfallen können und - wenn sie Glück haben - sich wieder ein Zyklus des Schaffens anschließt. Manchmal schließt sich der Kreis aber nicht mehr und dann wird es für diese Menschen kritisch.

Nicht immer sind die Phänomene derart extrem ausgeprägt, wie sie bei Amy Winehouse und anderen sehr früh verstorbenen Künstlern waren. Aber immer ist die innere Unruhe der Auslöser. Sich mit etwas Zufrieden geben ist für solche Menschen extrem schwer oder sogar nahezu unmöglich. Damit zu leben ist nicht leicht und obwohl die Meisten einen Weg finden diese innere Spannung irgendwie zu kompensieren, ist es für mich auch plausibel das manche Menschen scheitern und den Weg der Selbstzerstörung gehen. Es ist immer eine menschliche Tragödien, wenn das passiert!
Ruhe in Frieden: Amy Winehouse







7/26/2011

Eine kleine Melodie für Norwegen

Der Schrecken ist groß, die Trauer noch größer und gänzlich unermesslich ist das Unverständnis für die Abgründe, die sich bei so einer Tat auftun. Mir fehlen die Worte, um auszudrücken, was ich empfinde, wenn Menschen solche Grausamkeiten begehen. Es gibt keine Erklärung und es gibt keinerlei Rechtfertigung!

Daher hier nur eine kleine Melodie von einem der ganz großen Musiker Norwegens. Eine Musik, die mir augenblicklich Bilder der Schönheit der Landschaft und Natur Norwegens vor das geistige Auge zaubert. Musik voller Frieden als Gegenpol zu einer schrecklichen Wirklichkeit.



7/25/2011

Workshops: Reggae Bass

Der Reggae-Bass Workshop gestern war mal wieder ein tolles Erlebnis. Mit aufmerksamen Kursteilnehmern und in entspannter Atmosphäre sind wir gemeinsam auf eine Entdeckungsreise zu den Grooves, Riddims und Songs Jamaicas gegangen . Ich hatte genauso viel Spass, wie die Kursteilnehmer und freue mich über die durchweg positive Resonanz. So einen Workshop vorzubereiten ist immer eine Menge Arbeit, aber wenn's dann am Ende so gut aufgenommen wird, weiß ich wieder, dass es sich gelohnt hat !

Hier ein paar Beispielseiten aus dem Handout:





Der nächste Reggae-Workshop findet statt am 10.06.2012!

7/21/2011

Weekly Basslines: #35: When A Man Loves A Woman (Bette Middler)

Vorgestern gab es auf ARTE den Film "The Rose" mit der großartigen Bette Middler zu sehen. Obwohl ich den Soundtrack zum Film schon viele Jahre kannte, habe ich den Film selber bis dato nicht gesehen.
Zum Inhalt steht auf der ARTE-Site folgendes:

Rose ist eine berühmte Rocksängerin, die mit den Höhen und Tiefen des Ruhms zu kämpfen hat. Die Handlung des Films ist an die Biografie von Janis Joplin angelehnt. "The Rose" gewann 1980 zwei Golden Globes.
Ende der 60er Jahre wird Sängerin Mary Rose Foster in kürzester Zeit zu einem der größten Stars. Diese Karriere hat sie ihrem Manager Rudge zu verdanken, der sie mit aller Kraft nach oben gebracht hat. Doch ihre Beziehung zu ihm ist ambivalent: Neben der Sorge und dem Schutz, den er ihr bietet, nutzt er sie gleichzeitig auch aus und dominiert sie. Rose widmet sich ganz ihrer Karriere und gibt das Letzte von sich. Ausgebrannt und ausgezehrt sehnt sie sich nach einer Pause, um wieder neue Energie zu tanken. Rudge will davon jedoch nichts wissen, denn für ihn zählt nur das Geld. Rose flieht mit dem Fahrer Dyer, mit dem sie eine unbeständige Liebesgeschichte beginnt.


Die für mich persönlich ergreifenste Szene des Films ist Bette Middlers großartige Interpretation des Soul-Klassikers "When A Man Loves A Woman". Die emotionalsten Version dieses Songs, die ich kenne.


Der Song steht im 6-8tel-Takt. Wie man diese Taktart zählt und wie man die rhythmischen Pattern richtig umsetzt wird hier erklärt:






Auf der ARTE-Site gibt es auch einen kurzen Ausschnitt aus dem Film:



Weitere Songs im 6-8tel-Takt:

Weekly Basslines #13: Gary Moore - Still Got The Blues
Weekly Basslines #5: Linkin Park - From The Inside

7/14/2011

Weekly Basslines: #34: Master Blaster Jammin' (Stevie Wonder)

Die Vorbereitungen für meinen Reggae-Workshop am 24.07. sind fast abgeschlossen und daher kommen die Weekly Basslines diese Woche mit einem Song, der es mühelos schafft die Brücke zum nächsten Workshop (Motown und Memphis-Soul am 07.08.) zu schlagen. Denn der "Motown-Recording Artist" Stevie Wonder hat hier gekonnt Reggae mit Soul gemischt: Reggae-Soul oder Soul-Reggae? Egal, es ist einfach genial groovende Musik!

7/07/2011

Weekly Basslines: #33: Intoxication, Serenity & Different Places (Gentleman)

Zur Zeit stecke ich tief in den Vorbereitungen zu meinem Reggae-Bass Workshop. D.h. ich lese Bücher über Reggae, höre fast nur noch Reggae-Musik, transkribiere sehr viele Reggae-Tunes, analysiere die Songs und recherchiere im Internet. Ich bin von Sternzeichen her Stier und - obwohl ich der Astrologie meistens eher misstrauisch gegenüber stehe - habe ich einen Wesenszug der Stiere in voller Bandbreite bei mir feststellen können. Ich habe mal gelesen, dass Stiere dazu neigen extreme Sammler zu sein. Nun ich habe mittlerweile ungefähr 20GB Material über Reggae auf meiner Festplatte angesammelt (Noten, Songs, Workshops, Artikel etc.). Das ist entweder auf die astrologisch determinierte Sammelwut zurückzuführen oder besagt wie vielschichtig das Thema Reggae ist. Ich glaube beides stimmt. Jedenfalls muss ich nun das Material sichten und daraus einen vierstündigen Workshop destillieren. Es ist klar, dass dabei höchstens 10% des gesammelten Materials zum Einsatz kommen können. Vieles fällt der "Schere" zum Opfer, was in keinster Weise bedeutet, dass das nicht verwendete Material weniger interessant oder wertvoll ist. Daher möchte ich euch heute drei Songs von einem deutschen Reggae-Künstler vorstellen, der im Workshop nur am Rande Erwähnung findet und zwar "Gentleman" oder Tilmann Otto - wie er mit bürgerlichem Namen heißt.
Wikipedia schreibt zu Gentleman:
Gentlemans Karriere begann mit der Zusammenarbeit mit Freundeskreis, aus der das Lied Tabula Rasa hervorging. Er gilt als der einzige deutschsprachige Reggaemusiker, der in Jamaika anerkannt wird, was für ihn eine große Ehre darstellt.
Die drei von mir ausgewählten Tunes werden mit den drei wichtigsten Reggae-Drum-Grooves gespielt, nämlich dem "One Drop", dem "Rocker" und dem "Stepper". Diese Grooves werden natürlich in meinem Workshop erklärt. Das hier zu tun würde eindeutig den Rahmen dieses Post sprengen.
Der erste Tune "Intoxication" im "One-Drop-Groove":



"Serenity" im "Rocker"- oder "Two-Drop-Groove":








Und schließlich "Different Places" im "Stepper"- oder "Four-Drop"-Groove:




Weitere Reggae-Basslines: Bob Marley - I shot the sheriff


7/03/2011

Special Request: The Doors - Light My Fire & Riders On The Storm

Heute vor genau 40 Jahren ist Jim Morrison in Paris gestorben. Seit vierzig Jahren gibt es die Doors nicht mehr und trotzdem ist ihre Musik immer noch präsent. Das ist es was Unsterblichkeit bedeutet, etwas zu erschaffen, das in der Lage ist die Erinnerung wach zu halten. Hier zwei dieser unsterblichen Werke: