"There's no live beyond the fifth fret" ist ein weitverbreitetes Phänomen unter vielen Bassisten, spielen sich doch ca 70% aller Rock- und Pop-Basslinien innerhalb dieses relativ beschränkten Rahmens ab. Der Grund ist oft eine mangelnde Griffbrettkenntnis in den höheren Lagen. Dem kann aber leicht abgeholfen werden. Mein heutiger Beispielsong vom neuen Album der Kings of Leon - Only By The Night weist eine Basslinie auf, die sich fast ausschließlich jenseits des 5. Bundes abspielt. Der wunderbare Song "Manhattan" ist sogar komplett um die Basslinie von Jared Followill herum aufgebaut.
Schauen wir uns einmal das Intro an:
Die Basslinie bewegt sich in sehr hohen Lagen. Da die Noten in diesem Bereich mit sehr vielen Hilfslinien notiert werden müssen - was nicht gerade sehr übersichtlich ist, verwenden wir hier das “Ottava alta” Zeichen (8va), welches besagt, dass alle markierten Noten (unter der Ottava-Linie) eine Oktave höher gespielt werden sollen.
Auf dem Griffbrett sind die Töne hier zu finden:
Der Trick ist dabei, sich am 12. Bund zu orientieren und hier so zu spielen, wie man es in der tieferen Oktave tun würde. Die Roten Töne werden gespielt und die anderen Markierungen dienen der Orientierung.
Im Refrain des Stückes wird die Basslinie in den hohen Lagen durch "slides" mit tieferen Tönen verbunden:
Die Bridge wird um einen Quint-Oktav-Griff auf dem Ton C# herum aufgebaut:
So, das war's für heute und ich hoffe mit dieser wunderbaren Basslinie dem ein oder anderen den Mut zum Spielen in hohen Lagen gegeben zu haben.
"Bässte" Grüße vom
Tieftoener
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