3/28/2013

Weekly Basslines #99: The Ocean (Led Zeppelin)

Heute vor genau 40 Jahren (am 28.03.1973) wurde das fünfte Led Zeppelin Album "Houses of The Holy" veröffentlicht.




Dieses Album gehört für mich zu den Top-Ten-Alben aller Zeiten und der Song den ich transkribiert habe zeigt exemplarisch warum dies so ist.

 

"The Ocean" ist der letzte Song auf dem Album und demonstriert eindrucksvoll den kompositorischen Einfallsreichtum der Band. Kreativität auf allen Ebenen. Da ist zunächst Jimmy Pages' Hauptriff, dass in einen Taktwechsel zwischen 4/4tel und 7/8tel-Takt eingespannt ist. Dazu hier ein kurzer Auschnitt aus meinem Taktartenworkshop:




In den Strophen, die durchgängig im 4/4tel-Takt stehen werden 4er-16tel-Gruppen rhythmisch verschoben:




In der Mitte des Songs kommt ein ungewöhnlicher 8taktiger Acapella-Teil vor in dem Robert Plant mittels Overdubs mehrstimmig zu sich selber singt.

Schließlich gibt es zum Schluss des Stückes noch einen radikalen Groovewechsel und das Outro-Solo läuft über einen Shuffle-Groove. 

Also jede Menge kreative Einfälle, die in einem kurzen Song von knapp viereinhalb Minuten zu einem harmonischen Ganzen verschmolzen sind. Das ist für mich große Komponierkunst. Und diese findet sich auch in jedem der 7 weiteren Songs auf dem Album, weshalb ich eigentlich schon mal den Plan gefasst habe, das komplette Album zu transkribieren. Nun vielleicht habe ich dafür ja demnächst einmal Zeit. 
Doch hier nun die Transkription von "The Ocean":





So ich wünsche Euch viel sBass mit "The Ocean" und außerdem ein Schönes Osterfest!


Weitere Led Zeppelin-Transkriptionen:









3/24/2013

Special Request: You know I'm No Good, Back To Black, Rehab (Amy Winehouse)

Gestern erhielt ich eine grosszügige Spende, für die ich mich mit drei Wunschsongs bedanken möchte.

Die tragische Geschichte der Amy Winehouse berührt mich nach wie vor und macht immer wieder nachdenklich. Ich habe bei den Recherchen zu diesem Post ein Zitat der jungen Amy über ihr Leben gefunden und möchte dies den Songs voranstellen:

"Mein ganzes Leben über bin ich laut gewesen, bis zu dem Punkt, als mir gesagt wurde, ich solle den Mund halten. Der einzige Grund, warum ich so laut war, bestand darin, dass ich schreien musste, um in meiner Familie gehört zu werden.
Meine Familie? Ja, ihr lest richtig. Die Seite meiner Mutter ist absolut vornehm, in der Familie meines Vaters sind die singenden, völlig verrückten musikalischen Zauberer. Mir wurde gesagt, dass mir eine wunderschöne Stimme geschenkt wurde, und ich glaube, mein Vater ist dafür verantwortlich. Aber anders, als mein Vater und sein Hintergrund und seine Vorfahren will ich etwas mit den Talenten anfangen, mit denen ich "gesegnet" bin. Mein Vater ist zufrieden damit, laut in seinem Büro zu singen und die Fenster zu verkaufen. Meine Mutter dagegen ist eine Apothekerin, sie ist ruhig, zurückhaltend.
Ich will dahin gehen, wo ich an meine Grenzen gelange und vielleicht sogar darüber hinweg. Ich will in Schulstunden singen, ohne dass mir gesagt wird, ich soll den Mund halten. Aber vor allem habe ich diesen Traum, sehr berühmt zu sein. Auf der Bühne zu arbeiten. Das ist ein lebenslanges Ziel. Ich will, dass die Leute meine Stimme hören und einfach ihre Probleme für fünf Minuten vergessen. Ich will, dass man sich an mich als eine Schauspielerin erinnert, als eine Sängerin, an ausverkaufte Konzerte, einfach daran, dass ich ich selbst gewesen bin."
(aus Michael Fuchs-Gamböck und Thorsten Schatz: Amy Winehouse. I'm no good, Köln 2008)


Der Song "You know I'm No Good"  steht in der Tonart D-harmonisch Moll, was man an der Dur-Dominate A7 erkennen kann.






Auch "Back To Black" steht in D-harmonisch Moll und kommt lediglich mit vier Akkorden aus: Dm (Tonika), Gm (Subdominate), A7 (Dur-Dominante) und der vi. Stufe Bb-Dur.
Der Groove ist ternär und wechselt im etwas langsameren Mittelteil D zu binärer Rhythmik.






 
"Rehab" liegt eine erweiterte Blues-Harmonik zugrunde. Neben den Akkorden eines C-Blues (C7, F7 und G7) finden wir die Tonikaparallele (Am) und die Dominantparallele (Em), sowie den auf der "blue-note" Ab aufgebauten Ab-Dur-Akkord.







So, bleibt mir nur noch mich für die Spende zu bedanken und Euch viel sBass mit den transkribierten Songs zu wünschen!


Weitere Transkriptionen von Amy Winehouse:














3/23/2013

Weekly Bassline #98: Think (Aretha Franklin)



Gestern (22.03.) feierte Jerry Jemmott seinen 67. Geburtstag und da er einer der letzten noch lebenden großen Bassisten der Soul-Era ist, möchte ich Euch hier eine seiner bekanntesten Basslines vorstellen.

In den 60er und 70er-Jahre, als die Soul-Music ihre ersten großen Erfolge feierte war Jerry Jemmott einer der Musiker, die den Atlantic Records/Muscle Shoal-Sound definiert haben. In dieser Zeit hat Jerry unvergessliche Basslines für Aretha Franklin, King Curtis, B.B. King, Wilson Pickett, Roberta Flack, The Rascals und vielen anderen Größen des R&B aufgenommen. Er gehört damit neben James Jamerson, Duck Dunn und Bob Babbit zu den einflussreichsten Bassisten der klassichen Soul-Era.

Think wurde 1968 auf Aretha Franklins Album "Aretha Now" veröffentlicht und erreichte Platz 7 der Billboard Pop Single Charts. 
1980 wurde der Song durch den Film Blues Brothers nochmals ein Riesenerfolg für Aretha.  


 


Hier ein Auscchnitt aus einem Arbeitsblatt, dass ich zur Erarbeitung des Songs im Unterricht verwende:




Und hier die Transkription:

Hier noch die Blues-Brothers-Version von "Think":



3/16/2013

Basslesson - Synkopierte 16tel-Pattern #1

Hallo ihr "bässten" Menschen,

hier kommt eine neue Ausgabe der "virtuellen Basslessons". Ich möchte mich diesmal mit 16tel-Synkopen beschäftigen. In den vorausgegangenen Basslessons zum Thema Dur- und Moll-Arpeggien waren einige synkopische Basslinien enthalten und für alle, die damit Schwierigkeiten hatten möchte ich hier ein Konzept vorstellen, wie man sich solche komplexen Rhythmen erarbeiten kann.

Wie immer bei den "virtuellen Basslessons" könnt ihr gegen eine Spende von 10,- € ein Medienpaket mit allen im Script notierten Audiofiles von mir erhalten. (Bitte im Betreff Synko16 Part1 angeben).




Hier die komplette Transkription des Titels "Drive" von "The Cars":




 




Hier kommt die komplette Transkription von "I Want It All" von Queen:












Und hier noch die komplette Transkription des 10cc-Klassikers "Dreadlock Holiday":










So das war's zum ersten Teil der synkopierten 16tel-Pattern. Im nächsten Teil werden wir die Groove-Vokabel #1 im Zusammenhang mit anderen Pattern betrachten und Variationen der Grundform spielen.

Bis dann
"Bässte" Grüße


Weitere Songs mit dem vorgestellten synkopierten 16tel-Pattern: