10/25/2012

Weekly Basslines #89: Everlong & Times Like These (Foo Fighters)

Die Zahl SIEBEN spielt eine entscheidende Rolle bei den zwei Songs von den Foo Fighters, die ich euch heute vorstellen möchte:

Die Strophen des Songs "Everlong" aus dem zweiten Album "The Colour And The Shape" (1997) haben die ungewöhnliche Länge von SIEBEN Takten. Normalerweise haben Songteile eine durch 4 teilbare Struktur, also 4, 8, 12 oder 16 Takte.


Man hat beim Mitspielen immer das Gefühl, das ein Takt fehlt, so sehr ist man an die weitverbreitete 8-taktige Form gewöhnt. Die Bridge ist dann auch tatsächliche ganz gewöhnliche 8 Takte lang, aber der Refrain hat mit 14 Takten indirekt wieder mit der SIEBEN zu tun.
Aber genug der mathematisch Spielerei. Hier kommt der Song:


Die Bassline ist im Drop-D-Tuning zu spielen, d.h. die E-Saite ist auf D herunter gestimmt. Beachte die neue Lage der Töne auf der E-Saite:













Bei "Times Like These" vom Album "One By One" (2002) spielt die SIEBEN eine ganz andere Rolle. Einige Parts des Songs sind nämlich im 7/4tel-Takt geschrieben. Das fühlt sich an wie ein 4/4tel-Takt an den ein 3/4tel angehängt wurde, so dass man sinnvollerweise auch folgendermaßen zählen sollte:








So, wer jetzt noch immer nicht genug hat (von der SIEBEN), kann gerne mit folgenden Links weitermachen:

Weitere Songs im 7/4tel-Takt:

Im 7/8tel-Takt steht folgender Song:

oder SIEBEN Tage im 5/4tel-Takt:

10/16/2012

Specials: Happy Birthday Flea!! (21st Century & You oughta know)

Flea wird heute 50!!!
Ich wünsche ALLES BÄSSTE und habe natürlich zwei ausgesuchte Basslines vom Meister für Euch.

Zuerst ein Song vom Album "Stadium Arcadium" von den Red Hot Chili Peppers: 21st Century.
Eines seiner herausstechenden Merkmale ist Flea's flinke rechte Hand. 16tel bei 115bpm, wie im Refrain von 21st Century, sind dabei noch relativ harmlos. Bei "Parallel Universe" spielt er "Maschinengewehr-Sechzehntel" bei 124bpm und das über den ganzen Song. Wahnsinnig anstrengend!!
Wie gesagt bei 21st Century ist es nicht ganz so arg und darum eine schöne Möglichkeit die Schnelligkeit der rechten Hand zu trainieren.








Der zweite Song aus Flea's Schaffen, den ich Euch heute präsentieren möchte, stammt aus einer der zahlreichen Kollaborationen mit anderen Musikern.
Eine der groovigsten Basslines hat Flea dem Song "You Oughta Know" von Alanis Morissette beigesteuert. Es gibt auf YouTube einen Track mit der isolierten Bassline dieses Songs, was natürlich großartig ist, da man die ganzen groovigen Feinheiten in Flea's Spiel hören kann:


In der Bassline verwendet Flea u.a. eine besondere "Deadnotes"-Technik, die als "Three-Stroke-Ghost" bezeichnet wird. Zur Erläuterung hier eine Seite aus meinem "Groovekonzepte"-Workshop:


Hier nun die Transkription der Bassline:









Mehr Transkriptionen von Red Hot Chili Peppers: 

10/09/2012

Specials: Baba O'Riley (The Who)

John Entwistle, der im Jahre 2002 verstorbene Bassist von "The Who" wäre heute 68 Jahre alt geworden. Ihm zu Ehren habe ich einen meiner Lieblingssongs von The Who transkribiert. Es gibt auf YouTube einen Ausschnitt aus dem Film "The Kids Are Alright" bei dem John's Bass-Spur isoliert zu hören ist. Dies ist eine wunderbare Gelegenheit John's einzigartige Spieltechnik im Detail zu hören. Ich habe genau diese Bass-Spur transkribiert und nach dem Hören dieses Tracks sollte jedem klar sein warum John Entwistle seinen Spitznamen "Thunderfinger" völlig zu recht trägt.

Hier das Video mit der isolierten Bass-Spur. Nicht wundern, der Ton setzt erst mit dem ersten Basston ein:


Leider gibt es den Song von diesem Konzert nicht in einer "Full-Band"-Version, daher hier ein anderes Video, um den Song in seiner ganzen Pracht zu hören:



Und hier nun die Transkription des "isolierten" Bass-Tracks:











10/05/2012

Weekly Basslines #88: Nobody Told Me (Vintage Trouble)

Und noch ein Song von "Vintage Trouble". Nobody Told Me ist eine sehr soulige Mid-Tempo-Nummer mit einer interessanten Akkordfolge in den Strophen.

A - C#m7 - D/F# - Dm/F

Die Tonart ist A-Dur. A ist also die Tonika (I. Stufe). C#m7 der Akkord auf der III. Stufe und somit die Dominantparallele, D ist die Subdominante und Dm die Moll-Subdominante. Die Moll-Subdominante ist ein sog. Variantklang, d.h. ein diatonischer Stufenakkord der in seinem Tongeschlecht (Dur/Moll) variiert wird. Der Effekt, der durch die Mollsubdominante erzielt wird, besteht darin, einen alternativen Akkord zur Funktion der Dominante (E7) zu finden (die ja hier gar nicht auftritt). Der D-Moll-Akkord hat hier also dominantische Wirkung, d.h. er soll harmonisch zur Tonika A zurückführen. Dies tut er über eine chromatische Ton-Folge innerhalb der verwendeten Akkorde, die aus den Tönen F#-F-E besteht. Das F# ist die Terz der eigentlichen Subdominante D (das hier durch den Basston in der Akkordumkehrung D/F# besonders hervorgehoben wird), dann folgt mit F die Moll-Terz der Moll-Subdominante (auch über Dm/F hervorgehoben) und schließlich wird mit E die Quinte der Tonika (A) erreicht. 

Die Folge Tonika-Subdominante-Mollsubdominante-Tonika (I-IV-IVm-I) ist eine interessanter klingende Alternative zur Standard-Kadenz aus Tonika-Subdominante-Dominante-Tonika (I-IV-V-I) und ist beispielsweise auch bei Green Day im Song "Wake Me up When September Ends" zu finden. Die Strophen in der Tonart G-Dur bestehen aus folgender Akkordfolge:

G - G - Em7 - G - C - Cm - G - G


G ist Tonika, Em7 die VI. Sufe, C die Subdominante und Cm die Mollsubdominante. Du siehst auch hier löst sich die Mollsubdominante in die Tonika auf. Man kann also die Auflösungswirkung von IV-V-I durch die Folge IV-IVm-I ersetzen.

Doch genug Theorie! Kommen wir zurück zu Vintage Trouble und "Nobody Told Me":









Hier noch eine Live-Version des Songs:





10/02/2012

Weekly Basslines #87: Blues Hand Me Down (Vintage Trouble)

Als "Los Angeles' heißeste neue Band" wurden sie angekündigt als Vintage Trouble letztes Jahr für ein paar Konzerte nach Deutschland kam und jetzt da ich ihre Debüt-CD "The Bomb-Shelter Sessions" gehört habe, kann ich dies nur bestätigen. Wow!!! Was für eine geile Band! Man legt die CD ein und wird als erstes gleich weggeblasen von einem rockigen Opener namens "Blues Hand Me Down", den ich für Euch hier transkribiert habe. "Soul'n'Roll" nennen sie ihre Musik, die eine sehr vinteressante Mischung aus schwarzer Soul- und weißer Rockmusik darstellt. Die klassische Rock-Trio-Besetzung aus Drums, Bass und Gitarre plus die soulige Stimme des schwarzen Frontmanns Ty Taylor ergeben einen sehr erdigen bluesigen Sound, der hält was der Bandname verspricht: Vintage Trouble.











 Für weitere Infos zu "Vintage Trouble" empfehle ich die Website der Band. Hier gibt es einige schöne Videoclips der Band.
http://www.vintagetrouble.com/visuals.html